10.09.2021 - Freisprechung um Dachdeckerhandwerk
Stolz auf die in der Gesellenprüfung gezeigten Leistungen können 111 Dachdeckerlehrlinge aus Schleswig-Holstein sowie deren Ausbildungsbetriebe sein. Davon kamen 9 Lehrlinge aus dem Innungsbezirk der Dachdecker-Innung Herzogtum Lauenburg und Stormarn.
Die Lernbedingungen waren in den beiden vergangenen Jahren eine besondere Herausforderung. Diese mit Bravour gemeistert zu haben, dazu beglückwünschte Landesinnungsmeister Torsten Kriedemann die neue Dachdeckergeneration und hieß die Junggesellinnen und Junggesellen herzlich willkommen.
Im schleswig-holsteinischen Dachdeckerhandwerk, vor allem aber bei den frischgebackenen Dachdeckerinnen und Dachdeckern, war die Freude groß, endlich wieder mit einer traditionellen Freisprechung in den Gesellenstand erhoben zu werden. Daher überraschte es nicht, dass der Saal mit 300 Personen aus dem Familien- und Freundeskreis voll besetzt war und dies trotz Maskenpflicht. Leider ließen die Corona Bestimmungen die sonst in den Vorjahren geladenen Gäste aus Politik, Handwerk, Wirtschaft in diesem Jahr nicht zu. Einzig die Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber überbrachte Glückwünsche und Grüße aus dem Kieler Landeshaus.
Landesinnungsmeister Torsten Kriedemann betonte in seiner Festrede, wie wertvoll die jungen Gesellinnen und Gesellen für das Dachdeckerhandwerk seien. Sie seien begehrte Fachkräfte und müssten jetzt Erfahrungen sammeln um Gelerntes zu vertiefen. Dabei gehe es um weit mehr, als nur Dachsteine auszuwechseln. Die immer höheren gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung im Gebäudesektor werden vorrangig vom Dachdecker umgesetzt. Das sei die große Herausforderung der Zukunft.
Es ist in den vergangenen Jahren gelungen, jungen Menschen die Faszination des Dachdeckerhandwerks zu vermitteln und so hatten Anfang August 170 Auszubildende ihren ersten Arbeitstag in schleswig-holsteinischen Dachdeckerbetrieben. Das ist eine bemerkenswerte Zahl. So viele Jugendliche für dieses traditionelle Handwerk zu begeistern ist u.a. dem Engagement der Jugendorganisation „Zukunft Dachdecker“ geschuldet, einer Arbeitsgruppe von jungen Dachdeckern, die in die Arbeit des Landesinnungsverbandes und des Ausbildungszentrums eingebunden sind.
Im Berufsalltag gewinnen digitale Hilfsmittel immer mehr an Bedeutung und bieten viele neue Möglichkeiten. Das sollten sich die jungen Gesellen zu Nutze machen, so Torsten Kriedemann. Aber: Das Dachdeckerhandwerk bliebe immer ein HANDWERK und das sei so individuell wie die Menschen, die es ausführen. Und deshalb verdiene diese Arbeit die höchste Anerkennung.
Die im Landesinnungsverband organisierten Dachdeckerbetriebe sprechen alle jungen Gesellen eines Jahrgangs bereits seit fast 30 Jahren im Rahmen der NordBau-Messe in Neumünster frei. Dabei überreichen die Obermeister der acht Innungen den Junggesellen ihre frisch erworbenen Gesellenbriefe. Überdurchschnittliche Leistungen werden zusätzlich mit einem Zunftseidel und einem Multifunktionswerkzeug gewürdigt.
Innungssieger aus dem Bezirk Herzogtum Lauenburg und Stormarn wurde Sebastian Schuch vom Ausbildungsbetrieb Rust Dachwerk GmbH aus Glinde; Innungsbester wurde Kevin Kasemir vom Ausbildungsbetrieb Dachdeckerei Bröker GmbH aus Glinde.
Ihre Gesellenprüfung haben bestanden: Jannis Dießner, BSA Bedachung, Sanierung, Abdichtung GmbH aus Lütau - Simon Willi Emmen, Dachdeckermeister Lorenz Heiselbetz aus Mölln - Kevin Kasemir, Dachdeckerei Bröker GmbH aus Glinde - Finn-Lukas Kroll, Dachdeckermeister Christian Stövhase aus Harmsdorf - Justin Nowack, Heinz-Joachim von Stein GmbH aus Oststeinbek - Thorben Quandt, Beitel + Kolbe GmbH aus Reinfeld - Sebastian Schuch, Rust Dachwerk GmbH aus Glinde - Salman Mohammad Amin Tawfeq, Martin Giencke Dachtechnik GmbH aus Bad Oldesloe - Vivien Toth, BSA Bedachung, Sanierung, Abdichtung GmbH aus Lütau
v.l. Innungssieger Sebastian Schuch, Obermeister Torsten Kriedemann